“Gibt es einen ‘Duisburger Weg’ zur interkulturellen Arbeit mit jungen Menschen?”

Zum Lesungs- und Podiumsdiskussionsabend mit Burak Yilmaz kamen am Abend des 2. Februar 2023 etwa 130 Menschen aus religiösen Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden, zivilgesellschaftlichen Vereinen, Schulen, politischen Parteien und der Stadtverwaltung in die jüdische Gemeinde in Duisburg. Eingeladen hatten der Interreligiöse Runde Tisch Duisburg, die Jüdische Gemeinde Duisburg, Mülheim/Ruhr, Oberhausen, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Duisburg-Mitte und das Deutsche Institut für Community Organizing der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin.

Während Burak Yilmaz im ersten Teil des Abends aus seinem Buch “Ehrensache. Kämpfen gegen Judenhass” las, war es muchsmäuschenstill im großen Saal der jüdischen Gemeinde. An der Stelle, als Burak Yilmaz die Erfahrungen eines Jungen aus Marxloh zitierte, der immer wenn er eine Brille trug, auf Türkisch und ohne Brille stets auf Deutsch angesprochen wurde, ging allerdings ein heiteres Raunen durch das Publikum.

Im zweiten Teil des Abends sprach Moderator Alexander Thamm mit Burak Yilmaz, Alexander Drehmann, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, Jürgen Widera, evangelischer Pfarrer im Ruhestand sowie Marjorie Goeres, Koordinatorin der Kinder- und Jugendarbeit des muslimischen Familienbildungszentrum MINA e.V. darüber, ob es einen besonderen “Duisburger Weg” bei der interkulturellen Verständigung und bei der Erinnerungsarbeit mit jungen Menschen gibt. Ergänzt wurden die Beiträge der Podiumsteilnehmer:innen durch die Erfahrungen von Tom Keilig, Auszubildender bei HKM und Teilnehmer des Projekts “Zu Gast bei Freunden”, Huzeyfe Tok, Lehrer an der Herbert-Grillo-Gesamtschule Marxloh, der eine Antirassismus AG leitet und mit Schüler:innen das Konzentrationslager in Buchenwald besuchte sowie den Lehrer Dr. Steffen Leibold und Karim Moustafa, die sich an der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule in Hamborn für Toleranz, Respekt und ein interreligiöses Miteinander unter den Schüler:innen einsetzen. Auch aus dem Publikum kamen Fragen und Kritikpunkte bezüglich eines besseren Zusammenlebens von Menschen verschiedener Kulturen und Religionen.

Nach dem “offiziellen” Programm blieben etwa zwei Drittel der Gäste noch im Saal und nutzen das Angebot zum Austausch untereinander sowie mit Burak Yilmaz und den Podiumsteilnehmer:innen.

Herzliche Einladung: Das Gespräch über interkulturelle und interreligiöse Arbeit mit jungen Menschen wird am Mittwoch, 15. März 2023 von 19.00-20.30 Uhr in den Räumen von MINA e.V. fortgesetzt. Um Anmeldung per Mail an Angelika Fröhling wird gebeten.